Nahezu täglich schreibt eine der vielen Fachzeitschriften rund um das Versicherungswesen zum Thema Cyberversicherungen. Einem aktuellen Beitrag der „Pfefferminzia“ (kein Fehler, die Zeitschrift heißt wirklich so!) ist entnehmbar, dass das Bundeskriminalamt den gesamtwirtschaftlichen Schaden durch Cyberkriminalität im Jahr 2023 in Deutschland auf EUR 148 Mrd. schätzt. Es hat auch schon Schätzungen gegeben, die weit darüber, nämlich bei ca. EUR 200 Mrd., lagen.
Die Prämie sei von 2022 auf 2023 von EUR 249 Mio. auf EUR 309 Mio. gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Schäden von EUR 121 Mio. auf EUR 180 Mio. Die Schadenquote ist von sehr guten knapp 49 % auf 58 % gestiegen.
Nun aber kommt es! Dieser Anstieg führe (zumindest so der Verfasser des Artikels) zu einem Anstieg der Schadenkostenquote (Combined Ratio) von 77,7 % auf 97 %. Dies lässt eigentlich nur einen einzigen Schluss zu:
Die Kosten der Versicherer für Provisionen, Verwaltungs- und Schadenkosten sind immer noch irrwitzig hoch, und zwar auch im weltweiten Vergleich. In Zahlen bedeutet dies nämlich, dass die deutschen Cyberversicherer von den EUR 309 Mio. Prämieneinnahmen knapp EUR 120 Mio. für diese Kosten verprassen. Wenn man sich diese Zahlen genauer anschaut, kommen einem Zweifel daran, ob man seinen Kunden tatsächlich eine Cyberversicherung empfehlen darf.