Allein die Überschwemmungen im ersten Halbjahr haben einen versicherten Schaden von EUR 3,9 Mrd. verursacht, so vermeldet der Hauptgeschäftsführer des GDV Jörg Asmussen. Er verbindet dies mit der Forderung nach mehr Prävention und stärkeren Reglementierungen für Baumaßnahmen.
Nach wie vor spricht sich der GDV gegen eine Pflichtversicherung für Elementarschäden aus. Im Verlauf der letzten Jahre ist allerdings deutlich feststellbar, dass Überschwemmungen und Starkregen immer stärker die Schadenbilanzen der Sach- und teilweise auch der KFZ-Versicherer beeinflussen. Dies spiegelt sich auch in den Prämienhöhen und insbesondere in den Höhen der Selbstbeteiligungen wider. Die Entwicklung wird sich aus unserer Sicht fortsetzen und steht erst am Anfang.
Interessant in diesem Zusammenhang kann sein, dass die Swiss Re Group mit einem neuen Produkt in Form einer parametrischen Elementarschadendeckung auf den deutschen Markt möchte. Parametrisch bedeutet, dass bestimmte Größen, wie z. B. Pegelstände von Flüssen als Auslöser für die Deckung dienen. Dies können aber auch Satellitenaufnahmen von Überschwemmungsgebieten sein. Es wird in diesen Deckungen auch kein konkreter Schaden berechnet, sondern es wird eine bestimmte Geldsumme, die im Vertrag vereinbart ist (ähnlich wie bei einer Lebensversicherungspolice) ausgezahlt, wenn die vereinbarte Größe bzw. Kennzahl (Parametrie) erreicht ist. Für einen Schadenfall hat dies Vorteile, da die langwierige Ermittlung der Schadenhöhen durch Sachverständige entfällt.
Man wird sehen, ob eine solche Deckung für die Kunden finanzierbar ist und sich insofern in Deutschland etablieren wird.