Verdoppelung der Gebäudeversicherungsprämien durch Klimawandel?
Der Fachpresse und sogar den Tageszeitungen ist derzeit entnehmbar, dass der Gesamtverband der Versicherer (GDV) davon ausgeht, dass in den nächsten fünf Jahren eine Verdoppelung der Prämien stattfinden kann.
Mancherorts könnten Versicherungen gar so teuer werden, dass Kunden sich das nicht mehr leisten können, wird Jörg Asmussen, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, zitiert.
Im Gegensatz zur Politik hält man beim GDV aber eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden nicht für den richtigen Weg. Eine solche Versicherung würde keinen einzigen Schaden verhindern, so Asmussen. Man fordert präventive Maßnahmen, wie z. B. den Baustopp in Überschwemmungsgebieten. An der Ahr werden fast alle zerstörten Häuser wieder aufgebaut. Im Jahr werden, so der GDV, ca. 1500 Gebäude in Überschwemmungsgebieten neu errichtet.
Wir halten die Prognose der Verdoppelung der Gebäudeversicherungsprämien schon alleine mit Blick auf die hohe Inflation für plausibel, vielleicht sogar für zu gering. In den letzten zwei Jahren hat es schon einen erheblichen Anstieg der Prämien durch die Erhöhung der Versicherungswerte und damit der Versicherungssummen gegeben. Zusätzlich wird man wohl aber auch mit einem Anstieg der Prämiensätze rechnen müssen. Ein Versicherer weist darauf hin, dass es allein in der Rückversicherung für Gebäudeschäden einen Anstieg der Prämien um 37 % gegeben hätte, den man an die Kunden weitergeben müsse.
Auch im Markt der öffentlichen Versicherungsnehmer wird es also, zumindest bezogen auf die Gebäude- und Inventarversicherung, in den kommenden Jahren sehr viel Bewegung gegeben.